Was macht man wenn man 100€ gewinnt? Man bucht den Urlaubspiratendeal für 100€ nach Marrakesch. Naja nicht ganz 100€ aber das war uns dann auch egal. Und so kam es das wir recht spontan nach Marrakesch geflogen sind. Das stand schon ewig auf meiner Bucket List und tada, nach vier Stunden Flugzeit sind wir auch schon angekommen.

Mit dem Bus sind wir super easy vom Bahnhof Richtung Medina gefahren und von dort zu Fuß weiter. Da wir ja nur ein paar Tage dort waren hatten wir auch leichtes Gepäck und waren dann auch schnell in unserem Riad.

Dieser lag am Rande der Medina, so dass wir mit etwas Fußmarsch alles problemlos erreichen konnten und es hat uns super gefallen. Die perfekte Ruheoase in dieser quierliegen Stadt. Mit einem für die Riad typischen Pools im Innenhof und einer Dachterasse von der man ein super Blick auf Marrakesch hat. Kein Luxusbunker aber es war alles da was man gebraucht hat, alles super sauber und Tariq unser Host war total nett und hilfsbereit. Wir können den Riad Hada auf jeden Fall weiter empfehlen.

Nach unserer Ankunft waren wir erst mal die Medina erkunden und da es auch schon auf den Abend zuging musste natürlich was zu futtern her. Wir haben uns dann direkt ein leckeres Abendessen auf der Dachterasse von Nomad gegönnt. Mit aller feinstem marrokanischem Essen und einem traumhaften Sonnenuntergang, we like! Dann sind wir auch schon ins Bett gefallen.

Am nächsten Tag stand nach dem leckeren Frühstück dann auch so einiges auf dem Programm. Unser erstes Ziel, das Gerberviertel. Hier wird jede Menge Leder verarbeitet und gegerbt. Einfach Wahnsinn was die Menschen hier von Hand alles machen. Aber aufgepasst, einfach durchschlendern ist nicht, man wird von einem „Guide“ hindurch geführt. Diese stehen an jeder Ecke mit einem Bündel Minze (gegen den Gestank) parat und führen einen für ein paar Dirham über das Gelände. Auf jeden Fall interessant aber nicht durch die ganzen Webefotos irreführen lassen, dort ist meistens das spannendere Gerberviertel in der Stadt Fez zu sehen.

Der nächste Stop war das Maison de la Photographie, Fotomusem mit ganz vielen tollen und oft auch sehr alten Fotos, welche das Leben in Marokko dokumentieren. Und auch das mehrstöckige Gebäude – mit Dachterasse – ist sehr hübsch.

Danach hat es uns in den Jardin Majorelle verschlagen eine der Touriattraktionen schlechthin. Der Garten diente einst Yves Saint Laurent als Rückzugsort und Inspirationsquelle, heute tummeln sich dort Touristen und versuchen das perfekte Instagramfoto zu schießen. Unter uns: es ist sehr schwer, weil der Park einfach echt voll ist!

Tariq hatte uns dann noch das Ensemble Artisinal Marrakech empfohlen, eine Mischung aus Einkaufs- „Center“ und Souk, wo man aber in Ruhe bummeln und einkaufen kann, ohne ständig etwas aufgeschwatzt zu bekommen. Das war quasi wie eine Art Kunsthandwerkermarkt und das besondere ist, man kann den Leuten bei der Arbeit zu sehen. Wie zum Beispiel Figuren geschnitzt werden oder Teppiche geknüpft werden. Das war mega spannend und nach dem vollen Jardin Majorelle eine willkommene Abwechslung. 

Den Abend haben wir auf dem Night Market auf dem großen Platz Jeema el Fna auskliingen lassen. Kleiner Disclaimer, wenn man dort an einem der Stände etwas essen möchte, braucht man wirklich seeehr starke Nerven, weil die Marktschreier dort sehr penetrant sind, machen sollte man es aber trotzdem, das Essen war lecker uns es war auf jeden Fall eine Erfahrung. Auch sonst geht es auf dem Platz lebendig zu, Schlangenbeschwörer, Geschichtenerzähler, Tanz und Gesang. Und leider auch eingesperrte Äffchen mit denen man ein Foto machen kann …

Am nächsten Tag führte uns unser erster Weg zum Palais Bahia, ebenfalls ein sehr beliebter Touriausflug. Die Palastanlagen sind wirklich gigantisch und wunderschön, in Marrakesch ist einfach alles so schön gefliest. Trotz der vielen Menschen hatten wir unseren Spaß und man kann dann doch dem Rummel etwas entfliehen.

Anschließend gab es einen leckeren Snack bei La Famille, ein vegetarisches Restaurant mit einem kleinen Shop in einem Innenhof. Sehr schön und ideal für eine kleine Pause. (Achtung es hat einen kleinen Bloggertouch, was mich aber nicht gestört hat ;))

Danach sind wir dann noch ein bisschen intensiver durch die Souks geschlendert, weil wir eigentlich auf der Suche nach einem Pouf waren. Aber leider haben wir keinen gefunden der uns gefallen hat und der für uns bezahlbar war.

Und am nächsten Tag ging es auch schon zurück. Nach einer letzten Kanne Minztee hieß es Abschied nehmen von der Sonne und zurück in das kalte Januar Wetter in Deutschland.

Abschließend noch ein paar Bemerkungen, da wir ja auf Grund des Angebots Ende Januar dort waren, war es doch noch recht frisch. Ich sag mal mit einer langen Hose, T-Shirt und einem Jäckchen hat das alles super gepasst, aber vor allem nachts und abends sollte man sich auf jeden Fall etwas wärmeres einpacken. 
Uns hat Marrakesch total gefallen, nicht zuletzt weil es so exotisch ist und wirklich eine andere Welt. Da ist es normal seine Hühner lebendig auzusuchen und dann werden die vor deinen Augen geschlachtet. Die Straßen und Gassen sind voller Menschen, Roller und Autos. Die Menschen sind laut und wollen dir als Tourist immer irgend etwas andrehen. Ich denke mal um einen kleinen Kulturschock kommt man nicht herum und es wird bestimmt Momente geben, wo es einem zu viel wird. Da macht sich dann ein schönes Riad als Rückzugsort bezahlt.

Aber alles in allem würden wir auf jeden Fall wieder kommen. Denn das alles macht den Reiz dieser Stadt auch aus, eine solche Exotik nur vier Flugstunden entfernt. Und die Menschen waren größtenteils immer nett zu uns, das Essen war lecker und hey wir hatten 20 Grad im Januar!