In Zeiten von Friday for Future, dem Abrennen des Regenwaldes und der heißen (Achtung Wortwitz) Diskussion um den Klimawandel gehen natürlich auch diese Themen nicht an mir vorbei.
Die Themen Nachhaltigkeit und Reisen passen für den ersten Moment nicht so gut zusammen.

Fliegen

Vor allem das Fliegen verbraucht unglaublich viele Emissionen.
Ich will das Fliegen gar nicht verteidigen, ich glaube nur das ein Urlaubsflug weit weniger als schlimm angesehen werden sollte, wie die ganzen unnötigen Businessflüge und Kurzstreckenflüge, die täglich so angetreten werden. Ein Flug sollte immer im Relation zur Strecke und Dauer des Aufenthalts stehen.
So viel zu meiner Meinung zum Thema Fliegen.

Transport

Es gibt natürlich noch jede Menge andere Aspekte: zum Beispiel das Thema Transport. Vietnam ist ein großes und vor allem langes Land. Die Strecken waren viel weiter als gedacht, es wäre ein leichtes gewesen, das Flugzeug zu nehmen.
Es war aber auch genauso leicht mit dem Sleeperbussen von A nach B zu kommen. Wir haben da durchgehend gute Erfahrungen gemacht und sind der Meinung, dass so etwas eine super Alternative ist. (Nachtzug natürlich auch).
Allgemein lässt sich beim Transport schon viel optimieren. Laufe ich, nutze ich öffentliche Verkehrsmittel oder nehme ich ein Taxi?

(Plastik-) Müll

Ein weiterer Punkt, der aufgefallen ist, ist der unsagbar viele Müll. Die Einheimischen sind da sicher nicht ganz unschuldig daran, einfach aus dem Grund weil sie es oft nicht besser wissen oder es keine Möglichkeiten für sie gibt.
Aber will ich als jemand, der die Alternativen kennt, wirklich zu diesem Müllproblem beitragen?
Fangen wir an mit dem ganzen Plastik: Strohhalme, Plastikflaschen, To Go Behälter, Plastikbesteck, Plastiktüten all das lässt sich so easy vermeiden!
Einwegstrohhalm: Hab deine wiederverwendbaren Alternative dabei (meine sind aus Bambus)
Plastikflasche: Habe deine eigene Trinkflasche dabei, diese kann man meistens irgendwo mit Trinkwasser auffüllen. Oder du hast einen speziellen Filter drin der dir erlaubt auch Leitungswasser zu trinken.
To Go Behälter: Entweder du isst einfach vor Ort, du bist ja schließlich im Urlaub und hast Zeit, oder du bringst so richtig deutsch deine eigene Tupperdose mit. Auch prima für Reste, Obst für den Tag oder ein schnelles Frühstück.
Plastikbesteck: Ging bisher in Asien, da hier ja meistens Stäbchen benutzt werden, aber so ein Göffel und ein Taschenmesser ist trotzdem eine feine Sache!
Plastiktüte: nein sagen, eine Alternative dabei haben, ein Stoffbeutel braucht nicht viel Platz und ist flexibel einsetzbar.

Auch ich schaff das nicht immer alles umzusetzen, vergesse zu sagen, dass ich kein Strohhalm möchte oder manchmal lässt sich eine Plastiktüte nicht umgehen. Aber diese Sachen sind eigentlich so simple umzusetzen, warum also nicht versuchen? Und das gilt nicht nur fürs Reisen, geht auch wunderbar im Alltag.

Kleiner Tipp: falls du mal keine Lust hast auf Wasser, in den tropischen Regionen gibt es fast immer Kokosnüsse die direkt vor Ort wachsen, einen geringen bis keinen Transportweg haben, plastikfrei sind, den Locals eine große Gewinnspanne bringen und meistens recht günstig sind. Ach ja und lecker sind se auch 🙂

Kosmetik etc.

Kommen wir zum Thema Wäschebeutel oder Kulturbeutel oder wie du es auch nennen magst.
Ich versuche schon länger zu Hause meinen ganzen alten Kram aufzubrauchen und ihn durch nachhaltigen Kram zu ersetzen. Gleiches hatte ich mit meinen Wäschebeutel vor. Ich hab das ganze fast (Mikro-)Plastikfrei hinbekommen, dazu hab ich noch weniger Stress mit den Flüssigkeiten. Meine Seifen haben sogar problemlos die warmen Temperaturen überstanden.

Hier mal eine kurze Liste:

  • Bambuszahnbürste und Zahnpastatabs
  • Shampoo und Seife für den Körper
  • Seife fürs Gesicht
  • Kokosöl mit Duftöl statt Bodylotion
  • Deo im Glasbehälter
  • Waschlappen oder meinetwegen auch diese modernen wiederverwendbaren Abschminkpads
  • Parfüm
  • Menustrationstasse (unfassbar praktisch für Reisen! Keine Tamponsuche mehr, kein Problem mit langen Busfahrten oder Dschungelwanderungen!)

Easypeasy oder nicht?

Nicht im Bild und nicht plastikfrei sind: Sonnencreme und Mückenspray

Wie man sieht, ist es gar nicht so schwer, ein paar kleine Schritte zu gehen. Und nun zum letzten Punkt:

Aktiv etwas vor Ort tun.

In Bali beispielsweise habe ich bei einem Beach Clean Up mitgemacht, das lösbar auf keinen Fall das Müllproblem, der Müll ist weiterhin da und wird auf riesigen Müllkippen gelagert Oder verbrannt.
Aber er gelangt zumindest nicht ins Meer, wird zu Mikroplastik und zu Futter für die Meeresbewohner.
Im besten Fall schaut Dir jemand zu, hinterfragt sein eigenes Verhalten und ändert vielleicht auch ein paar Kleinigkeiten.
Zudem ist so ein Cleanup eine tolle Gelegenheit mit Leuten in Kontakt zu kommen. Die Trash Heros gibt es in ganz Asien verteilt. Über Instagram und Facebook findet man sie ganz gut.
Und wenn es kein Clean Up gibt, wieso nicht einfach selbst die Augen aufhalten? In Vietnam hatte ich nichts dergleichen gefunden, aber einfach selbst immer mal wieder Plastikflaschen aufgesammelt und entsorgt. Geht super easy am Strand, beim Wandern. Es fällt keinem ein Zacken aus der Krone und man kann so wenigstens minimal etwas zurückgeben.

Und zum Schluss noch ein Protipp an alle Raucher: Es gibt kleine Taschenaschenbecher, benutzt sie bitte!