SAMOA TIME
Mit der Zeit ist das so eine Sache in Samoa. Also eigentlich kann und brauchst du dich dort nicht auf die Zeit zu verlassen, denn in Samoa lebt man nach der Samoa Time. Denn die Samoaner sind der Meinung das alles zu seinem Zeitpunkt passiert. Da ist auch niemand sauer wenn du mal ne halbe Stunde zu spät kommst, du hast es dann einfach nicht geschafft. Die Inselbewohner kennen keine Hektik und Stress, alles schön zu seiner Zeit. Hat natürlich Vorteile sowie auch Nachteile. Auf jeden Fall muss man sich da erst mal dran gewöhnen aber dann ist es einfach total entspannt.
FAMILIE
In Samoa wird Familie etwas anders definiert als bei uns, bei uns gehören zu der engsten Familie quasi Mama, Papa und die Kinder und dann vielleicht noch Oma und Opa. In Samoa dagegen lebt die komplette Familie auf einem Grundstück, und mit kompletter Familie sind dann noch alle Onkel und Tanten und deren Kinder gemeint, Der Begriff Familie ist also etwas weitläufiger als bei uns.
LIFESTLYE
In Samoa lebt man ja nicht in Häusern wie wir sie kennen sonder in Fales. Das habe ich ja glaube ich schon erzählt. Und so eine Fale besteht aus einem Holzgerüst und Matten aus Palmwedeln, die bei Bedarf heruntergelassen werden können. Eine Familie hat dann verschiedene Fales zum Wohnen auf dem Grundstück und in der Mitte eine große Gemeinschaftsfale. Außerdem findet man meist noch eine kleinere Fale an der Straße oder am Meer zum relaxen und ein Müllkäfig (wegen den Vögeln) auf dem Grundstück. Die Tiere laufen einfach frei herum, also eine großes Gewusel aus Hühnern, Schweinen und Hunden. Meistens gibt es auch noch ein Pferd. Ein Ort, also ein Village besteht dann aus mehreren so Grundstücken und hat dann meistens noch eine große Kirche und ein Community Fale. Jedes Dorf wird von einem „Häuptling“ verwaltet. Alles was die Dorfbewohner einnehmen kommt dem Dorf zugute, auf der anderen Seite muss sich ein „Häuptling“ auch um das Wohlergehen aller Dorfbewohner kümmern.
KOCHEN
Hier wird meist noch auf offenem Feuer oder in Feuer betriebenen Öfen gekocht. Das traditionelle Umu, gibt es immer Sonntags und ist ein wahres Festmahl und jetzt aufgepasst, in Samoa wird das von den Männern zubereitet!
TATTOO
Wusstet ihr das das Tattoo aus Samoa kommt? Schon vor vielen hundert Jahren haben sich die Menschen auf Samoa tätowiert und zwar wird das Tattoo hier gehämmert. Sogar das Wort Tattoo leitet sich von dem samoanischen Wort Tatau ab. In Samoa haben Männer das traditionelle Tattoo über dem Oberschenkel bis hin zu den Hüften. Dies symbolisiert Stärke und man verliert quasi sein Status wenn man es nicht beendet. Bis das komplette Tattoo fertig ist braucht es 12 Sitzungen. In Samoa gibt es genau zwei Familien, die diese traditionelle Tattoo stechen dürfen, und diese Fähigkeit wird von Generation zu Generation weiter vererbt, In aller Welt sind die Samoaner gern gesehene Gäste auf internationalen Tattoomessen.
Leider habe ich kein Foto von solch einem Tattoo, aber ihr könnt mir glauben dieser Mann hatte eins.
GLAUBE
Samoaner sind streng religiös. Und zwar sind die meisten Christen und das von ganzen Herzen. Jeden Sonntag geht es fein herausgeputzt, in weiß, in die Kirche. Auch wir durften das miterleben und die haben wahrlich ein Organ. Auch wenn der komplette Gottesdienst auf Samoa war so war doch sehr viel ähnlich und auch von der Betonung her war es sehr ähnlich. Auch unter der Woche wird jeden Abend um 18 Uhr gebetet und darauf sollte als Tourist auch Rücksicht darauf genommen werden. Die Samoaner sind sehr stolz auf ihren Glauben und ihre Kirchen.
DEUTSCHE KOLONIE
Samoa war einmal deutsche Kolonie, Daher kommt zum Teil auch ihr starker christlicher Glaube und noch etwas ganz Anderes. Und zwar braut Samoa sein eigenes Bier und das nach deutschem Reinheitsgebot. Das ganze heißt Vailima und hat sogar mir geschmeckt. Der Nachname der Familie bei der wir auf Savaii gewohnt haben, stammt sogar von einem deutschen Namen ab und zwar hieß der Ur-ur-urgroßvater Schmidt, heute heißt die Familie Smith. Tja da sieht man man. Man trifft auch heute noch recht viele Deutsche, das liegt aber vor allem daran das viele Deutsche Medizinstudenten ihr Praxissemester in Apia absolvieren.
FRAUEN
Auch wenn Samoa im Vergleich zu zum Beispiel unserem Lebensstil noch sehr rückständig wirkt so kann man das nicht von den Frauen behaupten. Man mag sich vielleicht vorstellen das Frauen den Männern sehr untergeordnet sind, doch wir haben viele Frauen kennengelernt die für samoanische Verhältnisse sehr gut gebildet waren und auch sonst mit beiden Beinen im Leben standen. Frauen können hier zum Beispiel genauso wie Männer Dorfoberhaupt werden. Also alles in allem deutlich emanzipierter als man sich das vielleicht vorstellt. Trotzdem hat man es als weiße Touristin nicht unbedingt leicht, ich weiß gar nicht mehr wie oft ich gefragt wurde ob ich verheiratet bin (ja klar war ich verheiratet ) denn hier ist sowas einfach eine Chance auch aus ihrem Land herauszukommen. Es war aber nicht allzu schlimm, die meisten haben sich dann auch mit einem Nein zufrieden gegeben. Trotzdem waren mir die Frauen einfach sympathischer, da wusste man immer sie waren ohne Hintergedanken nett zu einem und in Samoa sind die einfach alle so lieb und kümmern sich um einen.
FORTBEWEGUNG
Ich habs ja schon in meinem Samoapost erwähnt, aber nun noch einmal. Auf Samoa gibt es recht wenige Autos, denn hier bewegt man sich mit den traditionellen Holzbussen fort, das sind riesige Busse aus Holz und mit lauter Musik die munter nach besagter Samoazeit über die Insel fahren. Die Busse können unter Umständen sehr voll sein, dann wird auch ganz gerne mal gestapelt.
So das waren auch schon neun Fakten über diese zwei wunderschönen kleinen Inselchen, die es definitiv lohnt sie zu besuchen!