27.04.2016
REISETIPPS
BACKPACKER IN NEUSEELAND –
WAS KOSTET DAS DENN SO?
Heute will ich mal Tacheles reden, und zwar ging es mir selber so, bevor ich gegangen bin, die große Frage: Wieviel muss ich sparen um mir das leisten zu können? Ich werde nicht so ganz ins Detail gehen, aber ich kann schon mal so viel sagen, spart so viel Geld wie ihr könnt und arbeitet soviel es geht davor in Deutschland. Außerdem habe ich euch noch ein paar super Spartipps.
Vor der Reise:
So fangen wir mal ganz am Anfang an, was brauchen wir denn alles? Ein Visum! Das Work and Holiday Visa für Neuseeland kostet umgerechnet so circa 130 Euro das für Australien circa 290 Euro. Dann der Flug, da kann man richtig Glück haben und vor allem lohnt sich da eine ausführliche Recherche und Preisvergleich. Ich habe für meinen Flug circa 1700 Euro gezahlt (habe dann aber noch ein paar Mal umgebucht, was dann auch jedes Mal noch ein bisschen gekostet hat) Also bei den Flügen kommt es echt ganz darauf an wann du gehen möchtest, wann du buchst (in der Regel desto früher desto besser) und klar wohin es überall gehen soll. Rechnen würde ich zwischen 1000 und 2000 Euro.
So die Hard Facts haben wir nun, jetzt brauchen wir noch ein bisschen Ausrüstung, da kommt es ganz auf dich an, reist du lieber mit Koffer, Reisetasche oder so richtig mit Backpack. Gute Backpacks sind nicht gerade billig und hier sollte man auch nicht am falschen Ende sparen, denn den Rucksack wirst du wahrscheinlich dein Leben lang benutzen können. Ein etwas ausführlicherer Beitrag, ob sich ein Rucksack lohnt wird noch folgen. Wieviel High Tech Backpacker Equipment du dir noch zulegst, ist jedem selbst überlasse, das ist sicher alles nützlich aber man kommt auch ohne aus meiner Meinung nach.
So alles ist organisiert und gepackt, die Reise geht los. Es ist normal dass man Anfangs immer mehr Geld braucht wie am Ende. Dann kennt man alle Tricks und Sparmethoden und läuft auch nicht mehr ausversehen in einen Feinkostladen anstatt des Supermarkts. Natürlich kommt es auch darauf an wie man sich fortbewegt, Auto kaufen? Buspass? Hostel? Campen? Ich werd mal versuchen nach und nach auf die verschieden Varianten einzugehen.
Campervan:
Ein Campervan birgt natürlich ein gewisses Risiko und kostet am Anfang einen Haufen Geld. Ist aber die billigste Weise zu reisen (also wenn man einen kauft, das loht sich immer auf längere Zeit, denn mieten ist recht teuer) Bleibst du länger als drei Monate und kommst nicht gerade in der falschen Saison lohnt sich ein Campervan. Die Kosten sind natürlich je nach Ansprüchen ganz unterschiedlich. Wir haben circa 2000 Euro für unseren gezahlt, das ist allerdings aber eher die untere Schmerzgrenze. Also da ist auf jeden Fall Luft nach oben!
Idealerweise ist im Campervan ein Bett, so spart man sich das Hostel und wenn man es gut anstellt mit Campen schläft man zu 70% umsonst. Ansonsten gibt es bei den Campingplätzen alles von 0 bis 30 Dollar aber dazu später mehr. Fehlt noch der Sprit. Die meisten Campervans sind ziemlich ähnlich (entweder ein Toyota Estima oder ein Honda Odyssey) mit einer Tankfüllung kommt man so circa 500 km und kostet so circa 90 Dollar das sind um die 50-60 Euro. Hängt auch immer vom Gebiet ab. Grundsätzlich ist der Sprit etwas billiger als in Deutschland. Aufpassen bei Diesel, da fällt eine extra Steuer an. Und das beste am Campervan, ihr könnt ihn am Ende wieder verkaufen! Wir haben in für circa 1600 Euro wieder verkauft, sind also für 400 Euro die ganze Zeit in Neuseeland herumgefahren!
Ein Campervan mieten kann dagegen richtig teuer werden, wir haben über Weihnachten (Achtung Hochsaison) circa 1700 Euro für einen Kombi gezahlt, mit zwei Matratzen hinten drin. Und das für knapp drei Wochen. Also ihr merkt schon auch hier ist einiges an Luft nach oben!
Bus und Hostel:
Hier muss ich ganz ehrlich sagen habe ich keine Ahnung, ich habe mich etwas informiert, jedoch kommen meine Infos in dem Fall auch nur aus dem Internet. Da gibt es auch verschiedene Möglichkeiten, zum einen quasi sowas wie Fernbusse das ist zum einen der Anbieter Inter City und Naked Bus, das sind so die Größten. Dann gibt es noch richtige Bustouren da wären Stray und Kiwi Experience ein Beispiel. Bei Stray kostet das Stray Everywhere Ticket für 31-34 Tage um die 1200 Euro, da kann man in diesem Zeitraum dann beliebig oft und überallhin mit dem Bus fahren.
Schlafen wirst du dann meist in Hostels, da kostet ein Bett im Mehrbettzimmer so um die 20 Dollar das sind ungefähr 12 Euro.
Hitchhiken und Campen:
Das ist sicher die günstigste und abenteuerlichste Variante. Hitchhiken funktioniert in Neuseeland sehr gut und man kommt so schnell auch mit den Einheimischen in Kontakt. Natürlich bleibt hier ein gewisses Risiko, denn man weiß ja nie wo man so einsteigt. Für mich persönlich zu abenteuerlich und teilweise auch unflexibel, aber falls man nur wenige Wochen unterwegs ist und sich keinen teuren Camper mieten möchte auf jeden Fall eine Alternative.
So jetzt haben wir mal die Fortbewegung und das Schlafen abgehakt. Das ist ja auch so ziemlich das wichtigste. Fehlt nur noch das Essen! Da ist die billigste Variante einfach selber einzukaufen und zu kochen. Ist normal im Hostel sowie auch mit dem Auto und dem Campingkocher kein Problem. Das Essen ist einfach, denn man muss das Zeug ja von Hostel zu Hostel schleppen oder (meistens) in einem Topf zu bereiten.
Einkaufen geht man am besten bei Pack n Save. Der ist gelb, riesengroß, billig und gibts in allen großen Städten (Achtung auf der Südinsel, da ist der nicht so häufig). Countdown (ähnlich wie Edeka finde ich) und New World gehen auch noch, Finger weg von Four Square, die sind zum Teil richtig teuer. Dafür gibts davon meist immer einen in jedem Kaff. Auch bei den Marken gibts noch ein paar Tricks, am bestem immer „budget“ und „pams“ kaufen, das sind die billigsten, so ähnlich wie ja! bei Rewe, „budget“ ist ebenfalls blau und „pams“ ist rot. Zudem immer unten im Regal schauen oder ganz oben. Oft kann man unterwegs auch direkt vom Hof kaufen, da bekommt man dann gerne mal n Kilo Orangen, Avocados oder so für paar Dollar.
Essen gegangen sind wir nicht so oft, wenn dann mal zu McDonalds oder so (freies WLAN juhu!) die Preise was Fastfood angeht sind ein bisschen günstiger wie in Deutschland. Sonst Essen gehen in den großen Touri-Orten ist nun ja relativ teuer.
Internet, Strom und Duschen
Das sind ja auch ein paar nicht ganz unerhebliche Sachen… Am besten eine Sim Card kaufen, da gibt es vier große Anbieter und das sind Vodafone (relativ unpraktisch was Datenpakete angeht). Spark (fast in jedem Ort WLAN Telefonzellen, mit 2 GB freies WLAN pro Tag, gute Internetpakete), Skinny (gleiches Netz wie Spark, nur etwas günstiger) und 2degress (soll anscheinend nicht so eine gute Netzabdeckung haben). Ich kann nur für Vodafone und Skinny sprechen und vom Netz her waren beide so ziemlich gleichauf, mal hatte halt der eine kein Netz mal der andere. iIm großen und ganzen war es aber okay.
Mit Strom (und kostenlosem WLAN) versorgt man sich in der Bücherei. Davon gibts fast in jedem Örtchen eine und das klappt meistens problemlos. Ansonsten gibts noch den Zigarettenanzünder.
Duschen waren wir ziemlich oft im Schwimmbad (Nebenberuflich sind wir jetzt Schwimmbadtester) oder in öffentlichen Duschen, was es halt gerade gibt. Für ne Dusche kann man so fünf bis acht Dollar rechnen.
So und am Schluss kommt natürlich noch der Spaß dazu. Die meisten Wanderungen und Tracks sind umsonst, das ist gut für die wo wandern wollen, Strände natürlich auch. Und dann gibts halt noch so Sachen wie Surfen, Raften, Kajaking, Bungee Jump, Skydive, Segeln, Wale beobachten, mit Delfinen schwimmen und und und. Da ist die Liste lange… im Schnitt würde ich sagen das die ‚großen‘ Sachen so alle um die 100$ kosten plus minus natürlich (ausgenommen Skydive und Bungeejump).
Soo das wars auch schon, ist etwas ausführlicher geworden, aber im Voraus kann man sich eigentlich gar nicht vorstellen, was für Kosten auf einen zukommen. Ich bin am Ende selbst über den Betrag erschrocken, den ich letztendlich für alles zusammen ausgegeben habe und eins ist sicher, es ist eigentlich immer mehr wie man am Anfang so denkt 😀