So langsam geht es ja mit der Urlaubsplanung dagegen, Zeit also mal den Urlaub von letztes Jahr nachzuholen. Uns hatte es letzten Sommer in das schöne Italien, in die Toskana und nach Cinque Terre verschlagen. In Italien am Meer war ich tatsächlich das letzte mal mit vier Jahren. Wir hatten uns für zwei Wochen ein recht straffes Programm, mit vier Stops vorgenommen. Unsere Route war Florenz, Siena, Grosseto und zum Abschluss Lerici, eine kleine Rundreise durch das Herz der Toskana und oben noch etwas Ligurien mitnehmen war der Plan. Also Achtung das hier wird etwas länger.

Das alles mit unserem geliebten Dustermobil – dadurch das wir beide mit dem Campen groß geworden sind, liebe ich das einfach, diese Freiheit und seinen ganzen Kram dabei haben zu können.

Erster Stop: Bologna

Unser erster Stop auf der Fahrt nach Florenz war Bologna. Wir sind schon nachts losgefahren und waren dann ungefähr zur Mittagszeit in Bologna angekommen. Nach einem kleinen Stadtbummel, einem leckeren Mittagsessen können wir sagen: Bologna hat uns schon sehr gefallen.

Angekommen in Florenz

Gegen Abend sind wir in Florenz angekommen, wir hatten uns für einen Campingplatz etwas außerhalb entschieden, den Campingplatz Fiosole. Von dort hat man einen tollen Blick auf Florenz hinunter und braucht mit dem Bus circa 30 Minuten bis in die Stadtmitte. 

Die nächsten beiden Tage stand also Florenz auf unserem Plan und wie das so ist mit Städtereisen, da kommen einige Kilometer zusammen. Natürlich haben wir (wie die Tausenden anderen Touristen auch) jede Menge Sehenswürdigkeiten abgeklappert.
Unter anderem die Kathedrale von Florenz (drinnen waren wir nicht, zu lange Wartezeiten), den Palazzo Vecchio, die Ponte Vecchio, die Kirche Santa Croce (ebenfalls nur von außen). Wir haben in Italien bei der Autofahrt immer Inferno als Hörbuch gehört und so war das ganz spannend, wenn man die Orte direkt vor Augen hatte.
Auf jeden Fall empfehlen kann ich den Giardino delle Rose. Von dort hat man einen wunderschönen Blick auf Florenz und besonders abends mit einer Flasche Wein lässt sich der Sonnenuntergang gleich doppelt gut genießen.

Weitere Empfehlung: jeden Tag ein Eis essen!

Nächster Stop: Siena

Oder zumindest fast, unser zweiter Campingplatz , der Campingplatz Le Soline bei Murlo war etwas im Hinterland und mit dem Auto circa eine halbe Stunde entfernt von Siena. Dort gab es die erste kleine Familienreunión, denn meine Eltern haben den Sommerurlaub ebenfalls in Italien verbracht. Die Wahl fiel vor allem auf diesen Campingplatz weil man von dort aus noch weitere schöne Ausflüge machen kann.
Zum Beispiel nach Pienza. So ein richtig typisches Dorf wie man sich das in der Toskana vorstellt, eine Wohltat nach dem vollen Florenz. Daher auf jeden Fall einen Abstecher wert.

Anschließend ging es zum Picknick nach Bagni do San Filippo. Die Toskana ist ja voller heißer Quellen und das ist eine davon. Im Ort gibt es auch ein Thermalbad, doch man kann das Wasser genauso im warmen Fluß genießen, verrückte Steinformationen (ich glaube das ist Kalk) gab es inklusive. Das ganze Spektakel war recht gut besucht, auch von vielen Einheimischen, als wir jedoch weiter flussabwärts gelaufen sind, gab es noch einen warmen Wasserfall ganz für uns allein.
Achtung: bei all diesen Schwefelquellen nicht den Lieblingsbikini ausziehen, erstens stinkt das ganz schön und zweites tut der Schlamm dem Ganzen glaube ich auch nicht so gut.

Auf der Autofahrt gab es natürlich immer wieder diese typischen Toaskanaausblicke mit den Pinienalleen.

Am nächsten Tag haben wir uns wieder bereit für etwas Menschentrubel gefühlt und sind nach Siena gefahren. Auch hier standen wieder einige Touriattraktionen auf dem Plan. Wir hatten uns das Kombiticket OPA SI geholt. Von PANORAMA DAL FACCIATON hat man einen hervorragend Blick auf die Stadt um einen herum. Das obligatorische Eis gab es natürlich auch.

Auf dem Rückweg wollten wir noch einen Badestop einlegen, dieser war etwas abgelegen aber sollte laut meiner Eltern echt schön sein.
Tja gesagt getan, das Auto mitten in der Pampa abgestellt, beim einzigen Haus dort nochmal nach dem Weg gefragt und los. Wir hatten uns dann natürlich (mit besten Schuhwerk was auch sonst) verlaufen und sind ewig durch den Wald geirrt. Irgendwann sind wir dann doch angekommen und konnten noch kurz in den Fluss hüpfen. Einziger Haken: wir mussten ja alles wieder zurück und die Sonne ging schon langsam unter. Zum Glück kam dann noch ein Einheimischer mit seinem Jeep und hat uns auf seiner Ladefläche mit zu unserem Auto genommen.

Auf dem Weg zu unseren dritten Campingplatz am Meer haben wir noch einen Stop an einer weiteren heißen Quelle gemacht. Diese war wunderschön in verschiedenen Becken angelegt mit ganz hellblauem Wasser. Und das Beste, es war mega wenig los, wir hatten die Becken zeitweise für uns allein.

Unser Campingplatz war fast direkt am Meer bei Grossetto, der Platz war okay aber nicht so schön wie die letzten beiden. Sagen wir ein typischer Zwei Sterne Campingplatz in Italien am Meer.

Von dort wollten wir zum schönsten Strand Italiens, der Cala Violina.
Sagen wir es so, er war okay. Vielleicht sind wir strändetechnisch auch etwas verwöhnt aber für mich war es einfach ein typischer, Volker italienischer Strand, dazu noch recht schmal. Dieser ist ohne Menschen bestimmt ganz schön aber uns war es zu voll. Und Parkgebühren hat es auch gekostet. Ab da sind wir immer zu meinen Eltern an den Campingplatz an den Strand gefahren, die waren nur 10 Minuten entfernt und somit war Familienreunion Nummer 2 angesagt.

Von unseren Campingplatz in Grossetto aus haben wir dann einen Abstecher nach Saturnia gemacht. Das sind die bekanntesten Schwefelbäder in ganz Italien und dementsprechend auch immer recht voll, aber nicht mit uns.
Da es ein ganzes Stück zu fahren war, hatten wir beschlossen eine Nacht dort zu verbringen um ganz früh morgens dort zu sein.
Also haben wir unser Vorzelt am Meer stehen lassen und sind mit unserem Dustermobil abends hingefahren, haben dort auf dem Parkplatz übernachtet (absoluter Tipp und ist anscheinend auch nicht verboten).

Morgens sind wir dann um halb 6 raus und hatten die Schwefelbecken fast für uns alleine. (Manchmal war auch etwas Photoshop am Werk). Die Becken sind Mega angenehm warm und haben eine traumhafte blaue Farbe, dazu noch dir alte Mühle und der Sonnenaufgang – wirklich wunderschön. Man darf sich nur nicht von den Tierchen im Wasser abschrecken lassen, diese sind etwas eklig und hatten wir in den anderen Schwefelquellen nicht.

Zum Glück gibt es vor Ort eine Dusche wo man sich für einen Euro gründlich abduschen kann.

Nach einem Frühstück aus dem Pizzaautomat, Sache gibt’s, ging es weiter nach Pitigliano, einer Stadt welche auf einem riesigen Tuffstein erbaut wurde. Die Stadt ist wirklich einen Besuch wert, vor allem wenn man ein Faible für alte verwinkelte Städtchen hat. Es gab auch ein paar richtig süße kleine Boutiquen. Und als wir da waren, muss ein Weinfest gewesen sein. Überall waren kleine Bars aufgebaut und für abends dekoriert.

Ansonsten haben wir die Tage am Meer genossen, waren Schnorcheln am Strand von Talamone, haben die Zeit mit der Familie und diverse Sonnenuntergänge genossen.

Aber wir hatten ja noch einen letzten Stop vor uns, und zwar Cinque Terre. Darauf hab ich mich besonders gefreut, diese kleinen, bunten Häuschen an den Felsküsten sind einfach so schön.
Also sind wir wieder alles an der Küste wieder Richtung Norden gefahren. In Vada haben wir kurz gestoppt. Dort gibt es einen Strand welcher direkt aus der Karibik und tausend mal schöner aussieht wie der Cala Violina – zumindest optisch. Der Grund dafür ist jedoch eine Chemiefirma die jahrelang ihren Giftmüll im Meer entsorgt hat!
Absolut schrecklich.

Also schnell weiter nach Lerici. Da hatten wir uns einen Ganz süßen Campingplatz direkt auf den Felsen über dem Wasser rausgesucht, den Campingplatz Maralunga. Dieser war zwar nicht ganz so billig aber das sind sie in der Region alle nicht. Dafür hatten wir einen traumhaften Ausblick und nicht weit nach Cinque Terre.

Wir hatten uns einen zwei Tagespass für die Cinque Terre geholt, damit darf man dann alle Wanderwege sowie den Zug nutzen. Am ersten Tag sind wir von La Spezia aus mit dem Zug hineingedüst und haben dann alle Städtchen der Reihenfolge nach abgeklappert. Also erst Riomaggiore, Manarola, Vernazzq und dann Monterosso del Mare.
Corniglia hatten wir ausgelassen. Obwohl wir schon recht früh dort waren und auch nicht mehr in der Hauptsaison war es trotzdem recht voll. Es ist schwer zu sagen welches der Dörfchen am schönsten ist, ihren Reiz haben sie auf jeden Fall alle. Bei Manarola haben wir dann noch einen kleinen Badestop eingelegt und in Monterosso lecker zu Abend gegessen.

Am zweiten Tag hatten wir uns weitaus mehr vorgenommen wie gemütlich durch die Örtchen bummeln. Aber es ging erstmal ganz entspannt los. Wir sind von Lerici nach Monterosso mit dem Boot gefahren, um uns das Ganze auch mal vom Wasser anzuschauen. Von dort sind wir dann mit dem Zug nach Riomaggiore durch gefahren. Unser Ziel war Minesteroli, ein Weiler welcher sich östlich von Riomaggiore an den Klippen befindet. Ein Weg waren circa 6,5 Kilometer uns ungefähr 500 Höhenmeter. Von Riomaggiore steigt man erst alles steil bergauf, läuft dann eine Weile Richtung Osten und dann alles wieder bergab über die Scalida Grande. Das sind 2000 Stufen die steil zum Meer abfallen. Der Abstieg war schon eine Herausforderung, die Stufen waren Mega steil am Abgrund entlang, von einem Geländer natürlich keine Spur. Nachdem man die drei vier Häuser passiert hat kommt man schließlich zu Klippen am Meer wo wir uns erstmal mit einer Pause und einem Bad belohnt haben.

Tja und dann mussten wir alles wieder zurück. Es war schon recht spät, 15 Uhr oder so und der Rückweg war ja deutlich beschwerlicher, weil erschöpft, Mittagssonne, Zeitdruck und natürlich die 2000 Stufen bergauf. Da kam ich echt an meine Grenzen und war heilfroh als wir die Straße erreicht hatten. Ab dort sind wir dann per Anhalter zurück nach Riomaggiore, ansonsten wäre es wohl weit nach Anbruch der Dunkelheit geworden.

Dafür haben wir uns dann dort mit Cocktails belohnt und ich muss sagen ich war wirklich stolz auf mich.

Den nächsten und letzten Tag haben wir recht entspannt angehen lassen. Der Muskelkater war omnipräsent und so haben wir schon mal grob gepackt, waren etwas Baden und ein bisschen Blechwandern zu den nahen Carrara Steinbrüchen. Dort haben wir eine Jeep Tour gemacht und es ist erstaunlich was schon damals zu Zeiten von Michelangelo von Menschenhand abgebaut wurde.

Und dann war unser Urlaub auch schon zu Ende. Wir sind auf dem Heimweg dann nicht durch den Gotthard Tunnel gefahren sondern haben den Pass genommen. Das kann ich jeden nur empfehlen wenn man die Zeit hat, der Ausblick war wunderschön und die Passstraße ist wirklich beeindruckend. Und so hatten wir einen perfekten Abschluss für zwei wunderschöne Wochen Wochen Italien voller gutem Essen, neuer Kultur und tollen Landschaften. Manchmal muss man eben gar nicht in die Ferne für neue Abenteuer. Was uns aber nicht davon abhält es diesen Sommer trotzdem zu tun (: