Der Norden Vietnams
Kommen wir zum letzten Teil unserer Vietnamreise. Der Norden hatte noch einige Highlights für uns parat. Fangen wir an mit:
Ninh binh
Nach unseren Höhlen-Abenteuern ging es weiter nach Ninh Binh. Die Gegend wird auch als trockene Halong Bucht bezeichnet und ist geprägt von riesigen Kreidefelsen.
Unser Bus kam erneut mitten in der Nacht an und erneut mussten wir unseren Host wecken. Auch diesmal beschlossen wir direkt zum Sonnenaufgang mit dem Roller loszugehen.
Unser erstes Ziel waren die Mua Caves, dort erwarten einen aber keine Höhlen als Highlight, sondern zwei Berge mit Tempeln, einem Drachen und eine großartige Aussicht auf der Spitze. Als wir die 500 Stufen erklommen hatten, war der Ausblick wirklich cool. Das einzige was das Ganze etwas getrübt hat, waren zwei Mädels, die ihr stundenlanges Fotoshooting dort verübt hatten und alles blockiert hatten, morgens um 6 Uhr.
Ich bin da ja echt tolerant, wer im Glashaus sitzt usw. aber diese beiden waren echt anstrengend.
Noch ein Tipp: Es führt eine lange Straße zu den Mua Caves. Am Ende sind offizielle Parkplätze für 10 000 Dong. Man wird aber immer wieder fast gewaltsam von der Straße gezerrt, um schon davor zu parken. Die waren teilweise echt aggressiv und haben sich uns mit Trillerpfeife in den Weg gestellt. Morgens um halb 6 …
Anschließend ging es weiter zu einer Bootsfahrt. Dort haben wir uns für die in Trang An entschieden, da Tamp Coc sehr überlaufen sein soll. Uns wurde die Route 3 empfohlen, da diese nicht so voll sein soll, und so war es auch. Man muss sich das so vorstellen, man wir auf einem See/ Fluss umhergepaddelt, durchquert verschiedene Höhlen und ist immer von diesen schönen Felsen umgeben. Ab und zu gibt es noch einen Tempelstop. Die Route 3 war wirklich eine gute Wahl, wir waren ganz oft alleine mit unseren Boot.
Tipp: Früh (7 Uhr) da sein, so vermeidet man den Massenansturm der einem dann auf den Rückweg gegen 10 Uhr entgegenkommt und es ist noch nicht so heiß.
Anschließend waren wir noch kurz etwas essen (dringend nötig) und einen Mittagsschlaf machen (noch dringender nötig).
Abends waren wir in Ninh Binh selber noch etwas essen, das Restaurant Trung Tuyet hatte wirklich megaleckeres Essen aber die Portionen waren soo riesig.
Ach ja übrigens hatten wir mega Probleme eine Wäscherei dort zu finden, nur falls mal jemand dort sein sollte.
Am nächsten Tag sind wir wieder mit dem Roller los und haben uns die Bich Dong Pagoda angeschaut.
Diese ist recht hübsch und es gibt immer wieder ein weiterer Tempel dem Weg entlang, sogar vor einer Höhle wurde nicht halt gemacht.
Direkt um die Ecke ist auch ein kleiner Nationalpark, dort lohnt es sich gegen Spätnachmittag das Vogel Sanctuary anzuschauen. Man wird auch wieder im Boot rumgeschippert und kommt dann in einen Teil des Parks, in dem abends jede Menge Vögel zum futtern und schlafen zurückkehren. Auch als nicht Vogelfreund war es richtig cool.
Nach 17 Uhr kostet es auch nur noch die Hälfte an Eintritt.
Cat Ba
Nach Ninh Binh fuhr unser Bus nach Cat Ba, eine Insel nahe der berühmten Halong Bay. Von dort sollen die Touren nicht so voll und teuer sein. Und Tatsache wir hatten wirklich Glück, unsere Bootstour war wirklich schön. Wir hatten sie bei Cat Ba Local gebucht. Wir hatten extra die verschiedenen Stops der Anbieter verglichen und uns dann dafür entschieden. Wir waren dann auch nur 14 Leute auf dem Boot und keiner unserer Stops war mit Booten überhäuft.
Zuerst sind wir durch die Fishing Villages geschippert. Hier haben sich die sogenannten Seenomanden in Dörfern auf dem Meer niedergelassen. Dann ging es in die Lan Ha Bay, quasi identisch zur Halong Bay. Dort sind wir dann mit den Kajaks in ein paar Höhlen umher gepaddelt. Da hat es etwas genieselt, aber da wir eh im Wasser waren, war das auch egal. Als wir uns mit unseren Paddeln mal eingegroovt hatten, war es auch lustig. Aber wer kennt es nicht, nein du musst links paddeln, nicht so fest, jetzt wieder rechts, …
Danach konnten wir uns zurück auf dem Boot mit einem leckeren Lunch stärken und noch etwas faul in der Sonne liegen während das Boot zum nächsten Stop getuckert ist.
Dort haben wir einen kleinen Badestop eingelegt, inzwischen war das Wetter wieder schön und so tat ein Sprung vom Boot richtig gut. Dann ging es erneut mit den Kajaks los, ein paar versteckte Strände erkunden. Und danach wurde es auch langsam Zeit für die Rückfahrt. Uns hat die Tour supergut gefallen und auch unser Guide Kevin hat jede Menge gute Laune verbreitet.
Ein weiteres Highlight in Cat Ba ist der Nationalpark, dort gibt es einen Berg, den Ngu Lam den man hochwandern kann. Das dauert so 45 min bis Stunde und ich als Treppenhasser fand es schon anstrengend aber machbar. Und der Blick oben ist einfach mega. Man ist komplett von grünen Hügeln umgeben und steht einfach mitten im Dschungel, definitiv lohnenswert!
Im Nationalparkticket ist auch die Trang Trang Höhle enthalten. Da kann man einmal komplett alleine durchlaufen, das war auch noch sehr cool, vor allem weil nichts los war.
Letzter Tipp für Cat Ba ist das Restaurant Mona. Dort waren wir drei Mal und haben uns vom Frühstück über Abendessen bis zu den Cocktails durchgetestet und alles für gut befunden. Und man hat einen Topausblick von der Dachterrasse!
Das Cannon Fort hatte bei uns leider geschlossen, wer trotzdem einen schönen Ausblick über die Stadt haben möchte, kann hier hochlaufen.
Cat Ba an sich ist schon auch touristisch, aber noch angenehm. Allerdings wird auch hier viel gebaut. Die drei Strände kann man leider knicken. An einem steht schon ein Resort und an den anderen beiden wird gerade ein Riesenresort gebaut. Sehr sehr schade!
Sa Pa
Unser zweitletzter Stop war der Ort Sa Pa hoch oben im Norden, nahe der chinesischen Grenze. Auch dort sind wir wieder mit dem Nachtbus hingefahren und surprise surprise, wir kamen wieder viel zu früh an.
Unser Homestay war etwas außerhalb, also sind wir mit dem Taxi hin geholpert. Ganz genau, die Straße nach Ta Van wird gerade erst gebaut und ist eine einzige Buckelpiste. Haben daher 45 min für 12 km gebraucht. Trotzdem war es immer noch so früh, dass es dunkel war, als wir unserem Aufstieg zum Homestay starteten. Das war glaub ganz gut so, es ging echt steil bergauf und bei Tageslicht hätte ich sicher die Motivation verloren, mit knapp 30 Kilo Gepäck da hochzulaufen. Oben angekommen haben wir uns erst mal auf einer Bank eingekuschelt und noch mal eine Runde gedöst bis Sonnenaufgang.
Mit Ausruhen war aber nix, nach Zimmerbezug und Frühstück ging der Tag für uns mit einer Motorbiketour los. Zusammen mit einem Guide sind wir durch die Berge Sa Pas gedüst, hatten megaschöne Ausblicke und einen tollen Einblick in die Kultur bekommen.
Rund um Sa Pa leben nämlich verschiedene indigene Völker mir ganz eigenen Bräuchen, Traditionen und Aussehen. So durften wir in einem Workshop lernen, wie Sie ihre Kleidung herstellen.
Zuerst wird der Faden aus den Hanfpflanzen hergestellt und dann mit Hilfe eines Webstuhls zu Stoff verarbeitet. Abschließend werden mit Bienenwachs Muster gemalt. Das verhindert beim Färben, das an diese Stellen Farbe kommt. Am Ende wird der Stoff mit Naturfarben, meistens mit Indigo, gefärbt. Je nach Blauton dauert das bis zu zwei Wochen.
Zum Schluss wird der Stoff eventuell noch von Hand bestickt.
Für ihren eigenen Satz an Kleidung brauchen die H‘Mong, das ist das Volk der Frau, die uns das gezeugt hat, circa ein Jahr. Sie stecken so viel Mühe und Liebe in ihre traditionelle Kleidung, daher sind sie besonders stolz darauf und das völlig zu Recht.
Die H‘mong sind die größte Gruppe, allerdings gibt es auch da noch Untergruppen. Die Black H‘mong haben wir in Sa Pa auf den Markt oft gesehen, diese erkennt man an der schwarzen Grundfarbe ihrer Kleider. Die H‘mong kamen über die Mongolei nach China und dann nach Vietnam, aber auch Laos und Thailand. Das „H“ ist übrigens stumm und wird nicht gesprochen.
Zurück zu unserer Tour, am Ende haben wir uns von einem Berg die untergehende Sonne angesehen und hatten einen perfekten Blick aufs Tal. Wahnsinn! Auch wenn wir am Abend echt fix und alle waren, hat sich die Tour sehr gelohnt.
Und war auch eine super Vorbereitung auf den nächsten Tag, als wir alleine mit dem Roller los sind.
Wieder sehr früh, da wir direkt mit der ersten Bahn auf den Fansipan wollten.
Dieser ist mit knapp über 3000 m der höchste Berg Indochinas. Eigentlich wären wir da gerne hochgewandert, aber da wir uns mental sowie körperlich nicht wirklich darauf vorbereitet hatten, haben wir beschlossen lieber die Seilbahn zu nehmen.
Das hat uns dann circa 30 Euro pro Person gekostet und die Fahrt war wirklich cool, man sieht das Tal aus der perfekten Vogelperspektive.
Leider hatten wir auf den Gipfel Pech, denn dieser lag in Wolken beziehungsweise Nebel. Daher hat es sich jetzt nicht soo gelohnt. Leider weiß man das vorher halt nicht. Und desto später desto voller wird es oben, richtiger Massentourismus. Ich denke, Hochlaufen ist definitiv cooler, aber dabei ist eher der Weg das Ziel nicht der Gipfel.
Nach unserem Fansipanabenteuer haben wir uns noch die beiden Wasserfälle bei Sa Pa angeschaut, und zwar Silver Waterfall (nicht so spektakulär) und den Love Waterfall. Letzterer war über einen kleinen Walk zu erreichen und wirklich schön, da er nicht so überlaufen war. Im Gegenteil es war sogar richtig wenig los.
Auf dem Rückweg haben wir in Sa Pa auf den Markt noch ein spätes Mittagessen zu uns genommen und ein bisschen das alltägliche Leben beobachtet, doch der Markt war im wahrsten Sinne des Wortes verloffen. (Sagt man bei uns so)
Den nächsten Tag haben wir ruhig angehen lassen, ein Spaziergang ins Nachbardorf, bisschen Souvenirshopping und ein traditionelles Herbal Bath. Das war zwar richtig schön aber bei 28 Grad Außentemperatur dann doch ein bisschen zu warm.
Und nach unserem Familydinner ging auch schon unser Bus nach Hanoi.
Unsere Unterkunft in Sa Pa hatten wir richtig ins Herz geschlossen. Sie ist definitiv sehr simpel doch die beiden Hosts, Cookie und John sind so lieb. Jeden Abend konnten alle Gäste am Familydinner teilnehmen und auch sonst hat immer eine entspannte Atmosphäre geherrscht. Richtig urig und gemütlich.
Wir hatten das kleinste Zimmet im Haupthaus, inklusive Wachhund jeden Abend. Definitiv ein sehr cooler Ort, zu finden auf AirBnb oder Booking unter Lazycrazy, und dieser Name war definitiv Programm.
Hanoi
Einen coolen Ort der anderen Art hatten wir in Hanoi, ein AirBnB im sechsten Stock (ist nicht so hoch wie es klingt) mit Panoramafenster und aufgepasst: Whirpool. Die letzten paar Tage hatten wir uns noch mal richtig gegönnt.
In Hanoi haben wir es eher ruhig angehen lassen, die Lust auf Sightseeing hatte schon schwer nachgelassen und so haben wir uns nur die Trainstreet und den Lotte Tower genauer angesehen.
Dank Nachtbus waren wir auch wieder früh dran und hatten die Locations mal wieder für uns alleine.
Ansonsten haben wir uns aufs Essen konzentriert, kleiner Kochkurs, Foodtour, einfach noch mal das vietnamesische Essen genießen.
Und am letzten Tag darf natürlich ein letztes Mal Souvenirshopping nicht fehlen. Ob wir dabei eher für uns selbst einkaufen waren und die ganze Sache etwas eskaliert ist…
Who knows …
Und so gingen auch unsere letzten Tage in Vietnam zu Ende und am Flughafen hieß es dann Abschied nehmen. Für Jonas ging der Flug nach Hause und für mich nach Laos.
Allgemeinere Infos über Vietnam, sowie Tipps und Budget folgen nochmal in einem separaten Post.