Nach unserer Zeit in Stone Town sind wir ja wie bereits erwähnt mit dem Daladalabus an die Ostküste gefahren. Meiner Meinung gehört so eine Daladalafahrt auf jeden Fall dazu, so erlebt man wenigstens ein Stück echtes Zanzibar und zahlt zudem noch viel viel weniger als mit einem Taxi.
 

Unser Ziel war Michamvi Kae, ein kleiner ruhiger Ort etwa in der Mitte der Ostküste an der Spitze einer Landzunge. Dort hatten wir sechs Nächte im Sagando Hostel gebucht. Wir haben es bewusst in dicken Hotels zu wohnen, weil erstens natürlich teuerer und zweitens werden diese meist von irgendwelchen Leuten aus Europa geführt und das viele Geld kommt so gar nicht bei den Zanzibaris an.
Zudem war die Unterkunft echt cool, wir hatten unser Zimmer quasi in einem Baumhaus, zwar relativ einfach aber völlig okay.
Wir haben pro Nacht glaube ich knapp 20€ pro Person gezahlt mit Frühstück, dann ist es auch okay wenn mal der Strom kurz ausfällt, weil wir sind immer noch in Afrika 😀
An für sich war die Unterkunft sehr entspannt, überall Hängematten, die Baumhäuser und immer Reaggeamusik, da kam fast ein bisschen Jamaicafeeling auf 🙂
Nur das Frühstück war nicht so geil, nach vier Nächteb Airbnb hatte ich mich auf ein fettes Frühstück gefreut aber das war leider nicht so.
Dafür hatten wir gleich mal Freundschaft mit Bob Marley einem Welpen und Patty einer Babykatze geschlossen.
 
Von Michamvi standen ein Ausflug in den Norden, in den Süden, in das Landesinnere sowie ganz viel Strand auf dem Programm.
 
Denn der war wirklich der Wahnsinn, helles türkisenes Wasser, kilometerlanger weißer Strand, grüne Palmen und keine Menschenseele, wir sind beim ersten Mal richtig ausgeflippt vor Freude. Allerdings zieht sich das Meer bei Ebbe echt weit zurück und dann sollte man schon schauen, dass man den Strand bei Flut erwischt.
Abends gab es dann auch eine Strandbar, ebenfalls im chilligsten Jamaica Style überhaupt, dort könnte man wunderbar etwas trinken und den Sonnenuntergang genießen.
 
Direkt am Strand war auch eins dieser besagten fetten Hotels, dort konnte man für 10$ den Pool über den Mittag nutzen sowie eine Liege im Schatten, das war bei Ebbe ganz praktisch. Aber ich fands unglaublich, das ganze Hotel war voll mit deutschen Rentnern, da fühlt man sich dann doch etwas fern von Afrika 😀

Unser erster Ausflug von Michamvi führte uns in das Landesinnere, in den Jozani Forest, das ist ein riesiger Dschungel der als National Park zählt. Dort kann man Affen in ihrer freien Wildbahn anschauen, ist ganz nett aber jetzt auch nicht so spannend wie es dort von allen angepriesen wird. Außerdem hat man die Möglichkeit durch einen riesigen Mangrovenwald zu laufen, das war schon faszinierend zu sehen. Diese Tour hat auch ganz easy mit dem Daladala geklappt. 

Wir haben dann noch einen Ausflug nach Jambiani gemacht, dort hatten wir die Jambiani Eco Tour gemacht und diese kann ich wirklich empfehlen, für gerade mal 10$ pro Person bekommt man ein sehr guten Einblick in das wirkliche Leben der Zanzibaris und tut zudem noch was gutes, denn das Geld fließt zurück in die Stadt. 
Mit unserem Guide sind wird herumgelaufen und haben gezeigt bekommen wie aus den Kokosfasern Seile gemacht werden, wir die Kokosnuss geernetet wird, wie Kokosmilch hergestellt wird (etwas andere Technik als auf Samoa). Wir haben Einblick in die Kräuterheilkunde bekommen und auch wo diese Kräuter oder Lebensmittel wachsen. Der Guide hat unsere 100 neugierigen Fragen beantwortet und es war auf jeden Fall sehr schön so einen Einblick zu bekommen. Allerdings auch einfach krass zu sehen, wie sehr die Lebensweise eine andere ist als bei uns. Wie wenig die Menschen dort haben, meist nicht mal Strom und Fliesendwasser, einfache Hütten aus Stein und Palmwedeln. Wie sie mit dem was sie haben einfach das Beste versuchen daraus zu machen, das war schon beeindruckend. 
 
Ganz im Gegensatz zu Jambiani war unser Abendessen im Restaurant The Rock, weltberühmt auf einem Felsen vor der Küste gelegen. Eine echte Touriattraktion.  Und dafür zahlt man dann natürlich auch dementsprechend, keine Frage das Essen war fantastisch (bisschen kleine Portionen :D) aber man kann da zu zweit gut 100$ oder mehr liegenlassen und das finde ich halt dann wieder etwas übertrieben, wie gesagt ganz cool mal zu sehen aber jetzt nicht das Backpackerding sondern eher so der perfekte „echtes Zanzibar erleben Ausflug“ für die Leute aus ihren Hotelanlagen 😀 
Und vor allem nach der Eco Tour und der offensichtlichen Armut der Bevölkerung kommt man sich echt irgendwie bescheuert vor, dafür so viel Geld auszugeben, schön wars aber trotzdem 😉 
Unsere Tour in den Norden war leider nicht so einfach wie geplant, entweder vier Stunden Daladala pro Fahrt, Taxi für 150$ oder Roller mieten und Gefahr laufen von der korrupten Polizei angehalten zu werden. 
Da wir die Tour aber unbedingt machen wollten haben wir es doch mit einem persönlichen Fahrer gemacht (und zwar der von unserem Airbnb) und sind mit allem mit xxx$ weggekommen. 
Auf dem Plan stand bisschen Schnorcheln bei Memba Island, diese gehört übrigens Bill Gates und darf nicht betreten werden 😀 Mit zwei Guides, Schnorchelkram und Obst sind wir in einem Fischerbötchen rausgeschippert und es war echt cool, für mich war es ja erst das dritte Mal und für Jonas das zweite Mal und wir haben so viele schöne bunte Fische gesehen, ich fands dort auch schöner als auf Chumbe Island zum Schnorcheln 🙂 
Nachdem wir uns mit Obst gestärkt hatten gings weiter nach Nungwi zum Turtle Sanctuary. Dort werden verletzte Meeresschildkröten gesund gepflegt und Babys aufgezogen und das war echt cool, man durfte die Tiere auch füttern und streicheln und hat zudem einiges über diese schönen Tiere und deren Schutz gelernt. Auf jeden Fall eine sehr schöne Gelegenheit Schildkröten aus der Nähe zu sehen und auch eine wo man kein schlechtes Gewissen haben muss, denn sind sie wieder gesund dürfen sie zurück ins Meer. 
Da dann noch ein bisschen Zeit war, saßen wir noch ein bisschen am Strand in einer so besagten Hotelanlage und waren einfach nur froh nicht in so einem Touribunker gelandet zu sein 😀 
 
Die restliche Zeit haben wir das Nichtstun und den Strand genossen. 

 

Eine Nacht haben wir dann noch ein Zimmer direkt beim Flughafen gehabt da unser Flieger schon direkt morgens um sechs ging. 
Und daraufhin folgte die stressigste Heimreise ever. 
Wir sind wieder in Muscat und München umgestiegen, da wir aber eine Stunde Verspätung hatten und eh kaum Zeit umzusteigen haben wir den letzten Flieger gerade nur so bekommen – unser Gepäck allerdings nicht. So stand die „Reisegruppe Urlaubspiraten“ ohne Gepäck in Luxemburg, Dienstagnacht um halb 11. 
Das war natürlich ziemlich blöd da wir am Donnerstag morgen zum Southside fahren wollten und unsere Sachen gebraucht haben. Zudem hatte ich am Mittwoch Schule in Konstanz. Also würde unser eh schon knapper Zeitplan noch knapper, die ganze Nacht durchfahren, Mittwoch in die Schule, dann einkaufen, dann wurde auch noch das Auto abgeschleppt. Der pure Horrortag, als wir dann das Auto wieder hatten sind wir nach Zürich gedüst und haben unser Gepäck dort abgeholt und dann heim alles umpacken für Southside. Um eins lag ich dann mal im Bett nachdem ich den Tag davor fast 36 Stunden wach und unterwegs war. 
 
Also echt eine richtig bescheuerte Heimreise, da stand ich echt mal kurz vorm Nervenzusammenbruch und die Erholung war dann natürlich auch sofort weg, aber so haben wir es ja gewollt 😀 ihr könnt mir aber glauben ich war noch nie so froh über das erste Bier auf dem Southside 😀 
 
Das war dann auch schon unsere Zeit auf Zanzibar, in einem weiteren Post möchte ich dann noch ein bisschen mehr auf Kultur und einfach Wissenwertes für eine Reise nach Zanzibar eingehen. Und mehr über das Southside könnt ihr in dem Festival Summer Post lesen. 
 
Bis bald, 
Verena