Vietnam – der Süden
Made it to Vietnam. Nach zwei Wochen alleine Bali erkunden stand dann ein Tapetenwechsel auf dem Programm. Ab ging es, über Kuala Lumpur nach Vietnam. Hier verbringen Jonas und ich dieses Jahr unseren gemeinsamen Sommerurlaub. Vier Wochen um vom Süden in den Norden zu kommen, von Ho Chi Minh City nach Hanoi. Challenge accepted würde ich mal sagen.
Ho Chi Minh City im Sommer, unerträglich heiß und drückend.
Eine Millionenstadt, der Kulturschock hielt sich einigermaßen in Grenzen. Trotzdem ist an der Stadt alles ein bisschen crazy, eben eine richtige asiatische Großstadt. Hier haben wir zwei Nächte in einem AirBnB verbracht. Auf dem Plan stand: mit Simkarten eindecken, das erste vietnamesische Essen probieren, das über die Straße gehen versuchen, ankommen.
Ester Eindruck: heiß, exotisch und es spricht kaum jemand Englisch.
Von Ho Chi Minh City aus kann man auch die Cu Chi Tunnel besuchen. Diese haben eine elementare Rolle im Vietnamkrieg gespielt. Es gibt tausende Anbieter, schlussendlich landen alle auf dem selben Gebiet – wo an Hand von verschiedenen Stationen alles erklärt wird. Der Ausflug war ganz cool, allerdings fehlt so ein bisschen der Ernst bei der Sache.
Ganz im Gegenteil zum Kriegsreste-Museum. Hier geht es ausschließlich um den Vietnamkrieg und dessen Folgen. Und dieses Museum lässt keine Grausamkeit aus. Ich war danach tief betroffen davon, was sich Menschen gegenseitig antun. Besonders die Ausstellung über das Agent Orange und dessen Folgen haben mich wirklich geschockt.
Noch heute haben Menschen Fehlbildungen von der Chemiebombe, die damals verwendet wurde.
Definitiv ein Must Do allerdings nichts für schwache Nerven.
Um die Nerven zu beruhigen haben wir uns einen Tee im Coffee Apartment gegönnt. Das ist ein Gebäudekomplex mit ganz vielen Cafés. Wir sind einfach in eins rein marschiert, das hat sich dann als Teesalon entpuppt. Stolze 8 Euro für zwei Tassen Tee, ups.
Und nun die beste Empfehlung für Ho Chị Minh City, die (vegane) Foodtour mit Spring und Hieu. Ich wollte unbedingt eine Foodtour machen, weil das Essen ja doch sehr anders ist und ich das erst mal in Ruhe kennenlernen wollte. Über AirBnb haben wir dann die beiden gefunden und haben uns dann für sie entschieden, weil sie einfach Mega sympathisch gewirkt haben. Dass die Tour vegan war, war eher Nebensache.
Los ging es gegen Abend und wir haben insgesamt sieben Sachen probiert und Mamma Mia, die waren alle sooo lecker. Das Vegan hat null “gestört” im Gegenteil es war total spannend. Wir waren insgesamt zu sechst und die beiden Guides waren so lieb und haben alle unsere Fragen beantwortet. Die beiden sind auch in unserem Alter und so hatte das mehr etwas von einem gemeinsamen Essen mit Freunden.
Definitiv zu empfehlen die beiden!
Next Stop: Mekong Delta
Mit dem Bus ging es für uns weiter ins Mekong Delta. Dieses befindet sich im Süden und besteht aus lauter Flüssen. Dort wächst jede Menge Reis und leckeres Obst.
Unsere Base war die Stadt Can Tho. Must Do im Mekong Delta: einen Floating Market besuchen. Also haben wir uns wieder die Finger wund gegoogelt nach einer guten Tour. Wir sind beide keine Fans von so 08/15 Tourimassen-Touren. Schließlich habe ich auf einem Blog die Handynummer von Linh gefunden, die eigentlich Touren für die Gäste in ihrem Homestay anbietet. Wir haben trotzdem unser Glück versucht und es hat prompt geklappt. Nächster Morgen um 5 Uhr ging es los.
Leider hat es da aus Eimern, ach was Badewannen gekübelt, also mussten wir unser vietnamnesisches Frühstück mit unserer Gruppe (wir waren mit Linh zu siebt) etwas ausdehnen. Das hat aber gar nichts gemacht, denn wir haben uns so super unterhalten.
Der Floating Market fiel dann leider wegen dem Regen ins Wasser. Stattdessen haben wir einen normalen Markt besucht. Schlangen kuscheln inklusive.
Danach ging es mit einem kleinen Boot und ganz viel Obst durch den Mekong. Linh hatte jede Menge zu erzählen und war zu allerhand Schabernack aufgelegt. Wir durften auch mal ein Haus der Locals dort von Ihnen anschauen und es gab Unmengen exotisches Obst zu verdrücken. Uns entgeht da echt was. Wir haben glaube ich allein vier verschiedene Litchi Sorten probiert. Und was finden die Vietnamnesen richtig gut? Unsere Äpfel 😀 Gegen 12 Uhr war die Tour zu Ende.
Linh war ein echter Glücksgriff, nicht nur, dass wir das absolute Anti-Touriprogramm bekommen haben, Linh ist auch einfach eine coole Socke und obendrein noch super lieb. So hat sie uns danach noch Tipps für unsere Reise gegeben, uns bei der Weiterreise geholfen und uns sogar noch beschenkt. Absolute Empfehlung! Man kann Sie online nirgends buchen, da sie das ja hauptsächlich für Ihre Gäste anbietet, aber ich darf ihre Nummer verraten: +841206662440
Abends waren wir noch Hot Pot essen, yummi! Das ist quasi vietnamnesisches Fondue.
Con Dao
Mit Linhs Hilfe haben wir es dann auch nach Con Dao geschafft. Eine kleine Insel südöstlich des Mekong Deltas mit einer dunklen Vergangenheit. Con Dao war ist eine ehemalige Gefängnisinsel, dort wurden die Menschen früher in den sogenannten Tiger Caves eingesperrt.
Wir hatten uns bewusst für Con Dao entschieden und nicht für Phou Coc weil das noch nicht so touristisch sein soll.
Wir sind mit dem Speedboot von Soc Trăng mit dem Unternehmen Superdong rüber geschippert. Das war vielleicht ein Spaß. Wir hatten ganz schön Seegang und die Asiaten scheinen nicht so seefest zu sein. Sagen wir es so, von den ausgeteilten Tüten wurde fleißig Gebrauch gemacht. Obwohl wir beide eigentlich nie Probleme mit Seekrankheit haben, waren wir trotzdem über unsere Reisetabletten und gute Kopfhörer froh. Nur so konnte man die unangenehme Überfahrt einigermaßen ausblenden.
Con Dao ist mini und daher gibt es auch nur ein Ort, dort hatten wir ein Zimmer in einem Hostel/ Homestay. Das war ganz neu und echt süß. Nur leider hat es als wir ankamen in Strömen geregnet, wieder einmal. Am nächsten Tag fiel sogar der Strom aus. Aber egal, vom Wetter her hatten wir an diesem Tag einigermaßen Glück, morgens war es trocken. Also haben wir kurz eine Suppe gefrühstückt, sind mit dem Roller erst zum Van Son Tu Tempel gedüst und danach zum Dam Trau Beach. Dahinter starten direkt die Flugzeuge vom Inselflughafen. Total verrückt, die fliegen dann ganz dicht über einen drüber.
Als nächstes wollten wir in den Nationalpark, allerdings hatten wir was im Zimmer vergessen und sind kurz zurück. Prompt fing es erneut heftig an zu gewittern. Glück gehabt. Wir sind dann nach dem Gewitter los. Da es aber schon spät und noch immer echt ungemütlich war, war der Park nicht so der Erfolg. Bei gutem Wetter ist das sicher schöner. Man soll auch super schnorcheln können und es soll noch super viele schöne Strände geben.
Der Rest des Tages gab nicht viel her. Man wollte uns um fünf nicht mehr in die Tiger Caves lassen also fiel das auch aus. Also sind wir essen gegangen. Wir haben „vegetarisches Restaurant“ gegoogelt und sogar eines gefunden mit einer super lieben Besitzerin gefunden. Danach ist nicht mehr viel passiert. Am nächsten morgen ging es zurück aufs Festland. Dieses Mal mit einer ruhigen Überfahrt.
Mui Ne …
… hatten wir eigentlich gar nicht geplant. Aber nachdem wir uns aus verschiedenen Gründen dazu entschieden hatten Cat Tien und Da Lat zu skippen, beschlossen wir dort für eine Nacht zu stoppen, denn da gibt es Sanddünen. Das mussten wir uns ansehen. Nach der Speedboatfahrt ging es also mit dem Bus 12 Stunden lang über Ho Chị Minh City nach Mui Ne. Mit der Ankunftszeit haben wir uns allerdings etwas verschätzt, bzw. der Bus war schneller als geplant. Wir kamen um 3 Uhr nachts an, konnten jedoch erst ab 5 Uhr zu unserer Unterkunft, also noch zwei Stunden unglamourös an der Bushaltestelle gammeln.
Dafür sind wir dann um 5 Uhr direkt mit dem Roller los um den Sonnenaufgang in den Dünen anzuschauen. Den gabs dann zwar eher unterwegs, trotzdem war es wirklich verrückt einfach so Dünen zu sehen. Eine richtige kleine Wüste. Haben sogar ein Plätzchen ohne die asiatischen Reisegruppen gefunden. Um 7 war der Spuk um und die Dünen dann auch wieder vorbei.
Es ging zurück zu den roten Dünen. Diese waren aber eine Enttäuschung, also sind wir erstmal frühstücken gegangen: Phó.
Dann haben wir den Fischern noch einen Besuch abgestattet. Die Boote sind einfach mal rund. Dadurch sind sie, wie wir gehört haben, „offiziell“ keine Boote und die Fischer müssen keine Steuern dafür zahlen. Die Müllberge da am Strand waren leider enorm, richtig heftig.
Dann zum Abschluss sind wir noch zum Fairy Stream. Ein Bach den man hochlaufen kann mit so crazy Felsformationen. Am Ende ist noch ein kleiner Wasserfall aber der ist jetzt nicht so der Hammer. Dafür hatten wir die beste eiskalte Kokosnuss bei einer netten Dame.
Dann sind wir noch kurz zu den Po Shanu Cham Towers gedüst. Es war ganz nett aber die Fahrt nicht wirklich wert. Um 13 Uhr hatten wir alles geschafft, Zeit für den Mittagsschlaf.
Am Abend waren wir dann noch lecker Seafood essen.
Die Spots waren ganz cool, ansonsten ist Mui Ne mit Resorts gepflastert und ein Anlaufpunkt für Russen, da es einige Direktflüge von Russland in die Gegend gibt. Zum Teil waren Schilder sogar auf vietnamesisch, chinesisch und russisch. Aber wir hatten Glück und waren außerhalb der Saison da. Nicht falsch verstehen, ich habe nichts gegen Russen. Nur so Touri-Anhäufungen und dass dann der ganze Tourismus darauf ausgelegt wird, mag ich nicht. Stichwort Massentourismus.
Und ratzfatz war unser Ministop in Mui Ne auch vorbei und es ging ein ganzes Stück weiter in den Norden.