Wie Neuseeland mich verändert hat
Es stimmt schon die Zeit im Ausland verändert einen, ich weiß nicht genau warum aber vermutlich weil man viele neue Erfahrungen macht, Eindrücke sammelt und Zeit zum nachdenken hat. Die hat man Zuhause ja nie, da ist man ja immer beschäftigt. Wenn man aber mal Abstand gewinnt, was wirklich wirklich gut tut, dann fängt man an die Dinge aus einem anderen Blickwinkel zu sehen oder auch über Sachen nachzudenken an die man früher nie gedacht hat.
Ich habe viele Sachen hinterfragt, meinen Lebensstil zum Beispiel, ist das alles wirklich so erstrebenswert? Eine schöne Figur, die aktuelle Mode, das neuste Handy und so weiter? Machen all diese Dinge mich wirklich glücklich? Oder ist es nicht einfach besser das zu essen auf was man jetzt Lust hat, das anzuziehen was einem selbst gefällt? Das Geld für andere Sachen auszugeben, für Reisen zum Beispiel? Sich an den einfachen Dingen des Lebens erfreuen? Denn das lernt man wirklich zu schätzen wenn man eine Zeit lang mit dem nötigsten (und ein bisschen mehr) herumreist: die kleinen Dinge. Und ehrlich gesagt waren die schönsten Momente in Neuseeland auch die die umsonst waren. Ein wunderschöner Sternenhimmel, Delfine in freier Wildbahn… Die Antwort auf diese Frage muss jeder für sich selber beantworten und ist sicher nicht leicht.
Außerdem habe ich das Gefühl ich bin wieder ein bisschen mehr wieder die „alte Veve“ geworden. Früher also so mit vierzehn fünfzehn, da war es mir total egal was andere über mich gedacht haben, ich weiß noch mein Freund hat damals zu mir gesagt: Wie machst du das nur, das dir die Meinungen anderer so egal ist? Tja keine Ahnung und offensichtlich hatte ich das in den letzten Jahren immer mehr verlernt, besonders in der Oberstufe wurde es immer schlimmer. Erst im Rückblick merke ich, wie sehr ich immer auf andere geschaut habe, mich verglichen habe, an mir selbst gezweifelt habe.
Diese Auszeit am anderen Ende der Welt tat mir unglaublich gut, einfach Abstand zu allem zu gewinnen und mich darauf konzentrieren was mich ausmacht. Es war so entspannt nicht darüber nachdenken zu müssen wie man aussieht sondern es ging einfach darum etwas zu erleben und das Leben zu genießen. Und das habe ich mir fest vorgenommen. Das ich das beibehalten möchte, das ich mache was ich will und mich nicht mehr so leicht verunsichern lasse. Denn das Leben ist viel zu schön um sich selbst mit solchen Gedanken runterzuziehen.
Tja ob mein Englisch sich sehr verbessert hat kann ich nicht so wirklich sagen. Natürlich klappt die Kommunikation viel besser, aber es hat mir davor schon groß keine Probleme bereitet einfach drauf los zu plappern, und das ist glaube ich auch der beste Weg um dazuzulernen. Mit englischem Fernsehen hab ich allerdings noch immer meine Probleme, die reden soo schnell 😀
Und was mir wirklich in Fleisch und Blut übergegangen ist, ist die Einstellung das alles gut wird. Das liegt zum einen an Katha aber auch an Neuseeland (das ist DIE Einstellung der Kiwis). Immer wenn ich mich über irgendwas aufgeregt habe, hat mich Katha beruhigt und gesagt: Veve das wird schon! Und wisst ihr was? Sie hatte immer Recht, irgendwie hat sich immer alles zum Guten gewendet. So erspart man sich einigen Stress, allgemein war es einfach richtig cool wie entspannt die Kiwis einfach mit allem umgehen, da können wir Deutschen uns soo eine dicke Scheibe abschneiden!
Naja wie ihr seht, kann in so einem Auslandsjahr schon einiges passieren, aber dazu ist es ja auch da. Und ich bereue keine Sekunde davon!
Das Foto ist wie vielleicht unschwer zu erkennen ist, nicht aus Neuseeland, sondern entstand letztes Jahr bei einem Shooting mit Lichtpoesie.