Nach Mui Ne ging es für uns weiter in den Norden, noch immer auf der Suche nach der Sonne. Daher war unser nächster Stop…

…Quy Nohn

Im Web als untouristischer Küstenort angepriesen, in der Realität eine doch schon ganz große Stadt voller asiatischer Touristen. Und ohne einen Roller hat man es auf jeden Fall weit zu laufen. Wir haben uns mit dem Roller dann zu Eo Gio aufgemacht, das sind sehr schöne Felsklippen auf einer Halbinsel nördlich von Quy Nohn. Um dorthin zu kommen, überquert man die längste Brücke Vietnams und eine Miniwüste. Es war sehr staubig und überall waren Baustellen, hier werden wohl bald einige Luxusbunker hochgezogen.

Das Dörfchen Eo Gio war supersüß und wir haben uns in den schmalen Gässchen, die mich an Italien erinnert haben, erst mal verfahren.
Irgendwann haben wir es zum Eingang geschafft und da waren natürlich auch schon die obligatorischen Reisebusse.
Trotzdem waren die Felsen echt schön. Baden darf man auf Grund der Wellen nicht, aber nun ja wo kein Richter, da kein Henker 😉
witzigerweise hat es da Ziegen, wir haben uns erst noch über die Kackeboppel auf den Felsen gewundert, bis wir von hoch oben auf einmal angemeckert wurden.
Eintritt: 30 000 Dong

Auf dem Rückweg kommt man noch fast an den Twin Tours vorbei. Das sind ehemalige Champatürme. Kosten 40 000 pro Person und joa sie sind jetzt nicht so spektakulär und vor allem tümmeln sich wieder die ganzen Fotosafariasiaten drum rum.

Den zweiten Tag haben wir komplett am Strand verbracht. Wollten eigentlich noch zu einem Wasserfall, aber aufgrund des heißen (!) Wetters gab es da kein Wasser. Waren wir auch nicht böse drum, Hauptsache mal Sonne! Und der Strandtag tat so gut. Der Ort heißt Bai Xep, googelt man das aber landet man ziemlich viele Kilometer weiter südlich. Daher besser Life‘s a Beach googeln. Das ist eine Bar, Restaurant und Unterkunft direkt am Strand. Wir sind auch erst die falsche Einfahrt runter und bei einem Luxusresort gelandet, die wollten für den Zugang zum Strand und eine Liege 500 000 Dong haben, das sind 20 Euro. Nicht mit uns, bei Life‘s a Beach durften wir die Liegen und Schirme (!) nutzen wenn wir dort was essen und trinken. Haben dann auch prompt abends mit den ganzen Gästen beim mexikanischen Abend mitgemacht, sehr lecker und die Leute da sind richtig lieb. Absolute Empfehlung! Und der Strand? Seht selbst:

Da Nang und Hoi An

Nach Quy Nohn ging es für uns nach Da Nang. An sich keine schöne Stadt aber wir haben uns hier wegen der guten Ausgangslage niedergelassen.

Unser erster Ausflug ging nach Hoi An die Schneiderstadt. Die Stadt ist wunderschön und hat noch eine richtige Altstadt, die nicht im Krieg zerstört wurde. Dementsprechend voll ist es aber auch. Am besten ist echt früh morgens, ab 10 Uhr wird es voller und voller.
Man kann sich für 120 000 Dong einen Pass kaufen, mit dem kann man sich dann fünf Sehenswürdigkeiten anschauen.

Sehr beliebt ist die Japanische Brücke, diese ist sogar auf dem 20 000 Dongschein. Drüber laufen kostet euch schon ein Ticket ist aber etwas unnötig, von der Seite sieht man die Brücke viel besser und soo krass ist sie jetzt auch nicht.
Wir sind dann einfach durch die Altstadt gewandert und haben auf dem Food Market lokale Spezialitäten gefrühstückt und uns ein paar alte Häuser und chinesische Versammlungshallen angesehen. Es gibt auch einen Clothes Market und auch in den Geschäften auf der Straße kann man sich günstig maßgeschneiderte Kleidung kaufen.

Als es dann immer voller wurde, sind wir ins Pottery Village gedüst, das war so gegen 11 Uhr. Dort war nichts los und hier gibt es ganz viele traditionelle Töpfer. Steht aber wohl bei nicht vielen Leuten auf dem Plan. Man zahlt am Eingang 35 000 Dong pro Person Eintritt und kann dann den Töpfern über die Schulter schauen oder vor allem Kinder (und auch wir) können selbst etwas töpfern. Und man bekommt noch eine Pfeife geschenkt. Ein netter Ausflug, vor allem für Kinder toll. Aber auch hier wollen die Leute natürlich ihre Sachen an den Mann bringen…

Danach sind wir dann ans Meer, und erst abends wollten wir wieder in die Stadt zurückgehen. Zwei Stunden, eine Abkühlung und eine kalte Kokosnuss später ging es dann back to town.
Unterwegs sind wir noch durch das Tra Que Herb Village gedüst. Hier wird Bauern Land zur Verfügung gestellt unter der Bedingung, dass es unter Bio-Bedingungen bewirtschaftet wird. Die Beete waren TipTop ordentlich, Oma du hättest deine Freunde daran gehabt 🙂

Also zum Sonnenuntergang zurück in die Stadt. Und Mamma Mia, jetzt war es echt bumsvoll. Ich fand es echt etwas stressig, besonders wenn man dann auch noch Hunger hat … also haben wir uns schnell den Sonnenuntergang angeschaut, haben uns dann ein Banh Mi (eine Art Baguette) geholt für den ersten Hunger und sind danach essen gegangen. Das Banh Mi soll das Beste in ganz Vietnam sein und war echt lecker. Der Laden heißt Banh Mi Phuong, erkennt man aber schon an der Schlange. Zum richtigen Essen gab es dann zur Abwechslung mal Burger im Circle Cafe und auch die waren sehr lecker. Bevor es nach Hause ging, sind wir dann noch mal durch die deutlich ruhigeren Gassen geschlendert. Ab 21 Uhr wird es definitiv wieder besser und die vielen leuchtenden Lampions sind wunderschön

Golden Bridge und My Son

Nach einer viel zu kurzen Nacht in unserem schönen AirBnB, ging es für uns zur Golden Bridge. Pünktlich um 7 Uhr, als der Laden aufgemacht hat standen wir an der Talstation, bereit mit der ersten Seilbahn hoch zu fahren. Die Golden Bridge wurde 2018 eröffnet und ging vor allem durch Instagram viral, eine goldene Brücke, die von zwei Händen getragen wird. Für uns war klar, da müssen wir hin. Wir hatten sogar Glück mit dem Wetter. Oben angekommen, war auch nicht soo viel los, war ja auch noch früh. Mit uns hoch sind auch drei Brautpaare mit Fototeam sowie irgend eine Bloggerin oder so mit Filmteam.

Um 8 Uhr hatten wir unsere Fotos gemacht und genug gestaunt, was jetzt?
Man muss wissen auf dem Berg ist ein riesiges Resort und der totale Luxusbunker mit Freizeitpark und allem drum und dran. Ja und dann ist uns aufgefallen, dass das alles in unserem Ticketpreis drin ist, waren ja auch immerhin schlappe 30€. Zwei Seilbahnen später standen wir mittendrin. Das Ganze war eine perfekte Nachahmung Frankreichs, inklusive Moulin Rouge. Aber auch die deutsche Kultur wurde im Beer Plaza tiptop repräsentiert.

Am meisten Spaß hatten wir im Indoor Kinderfreizeitpark. Achterbahn, 4D, 5D, 360 Grad Kino, jede Menge Automaten zum zocken, tanzen und was weiß ich. Ach ja und einen Free Fall Tower, kann man mal machen morgens um 8 Uhr. Bei den Sommerrodelbahnen war uns dann zu viel los. Aber macht nix es gibt noch zig verschiedene Gärten, eine riesige Buddhastatue und jede Menge mehr. Gegen 12 Uhr sind wir wieder runter, auf der Brücke war inzwischen die Höhle los, gut das wir früh da waren!

Nach diesem ereignisreichen Morgen wollten wir noch zu My Son. Das ist eine alte indische Tempelanlage. Allerdings 50 km weit weg. Die Anlage war auch echt cool, aber es war megaheiß und wir waren echt zu platt für Kultur.
Abends haben wir uns dann noch die Dragon Bridge in Da Nang angeschaut, haben gepackt und sind tot müde in unser Bett gefallen.

Wolkenpass

Auch am nächsten Morgen stand wieder einiges auf dem Plan. Nämlich der Wolkenpass oder auch Hai Van Pass. Diesen passiert man auf dem Weg von Da Nang nach Hue. Unser Gepäck hatten wir mit dem Rollerverleih Motorvina vorausgeschickt. Der Roller plus Gepäck vorschicken hat uns 30 Euro gekostet. Der Pass war gar nicht so lang und gar nicht so hoch, aber vielleicht sind wir da aus dem Schwarzwald auch einfach anderes gewöhnt als die Asiaten. Man kann die Strecke auch mit dem Zug machen und ich habe mich gefragt, ob das nicht reizvoller gewesen wäre. Nach dem Pass haben wir auf einen Tipp von Motorvina die Elephant Springs angesteuert. Erwartet hatten wir halt einen Fluss zum Baden. Nicht mit den Vietnamnesen, mit Hilfe von Planen hatten sie lauter Pools gebaut und am Rand jede Menge Hüttchen wo man etwas essen oder einfach chillen konnte. Es gab einen kleinen Wasserfall, Felsen zum Springen und jede Menge Spaß. Nicht das was wir erwartet hatten aber definitiv lustig und eine willkommene Abkühlung.

Nach Hue war es dann noch ein ganzes Stück High Way, ich sag’s euch auf dem Roller macht der kein Spaß.

Hue

In Hue haben wir in einem Homestay bei Tam und Ihrer Familie übernachtet. In der Nähe von Hue ist die demilitarisierte Zone, hier war im Krieg die Grenze zwischen Norden und Süden und der Krieg war hier besonders heftig. Da wir nicht so viel Zeit hatten und für so ein Thema auch keine krasse Touritour buchen wollten, haben wir das ausgelassen.
Stattdessen haben wir in Hue die Thien Mu Pagode angeschaut, die war ganz nett. Sowie das Grabmal des Kaisers Khai Dinh und das Grabmal des Minh Mang. Manno Mann, das nenn ich mal Grab! Gibt für die Gräber und die Zitadelle ein Kombiticket.
Die Zitadelle ist auch ein Ding für sich. Einst das Zuhause der Nyguen Kaiser, später im Krieg stark beschädigt und inzwischen wieder recht gut restauriert. Das Gelände ist riesig mit ganz vielen unterschiedlichen Gebäuden und schönen Fotomotiven.

Apropos Fotomotive, der berühmteste Drache Vietnams, zumindest auf Instagram ist hier zu finden. Und zwar im Abandoned Waterpark. Dieser wurde 2004 eröffnet, lief dann eher schlecht und wurde dann irgendwann wieder geschlossen.
Offiziell ist es glaube ich verboten aber es gibt einen Aufpasser, bei dem zahlt man 20 000 Dong Eintritt und gut ist. Das Gelände ist echt cool und der Drache echt abgefahren. Richtig cooler Lost Place. Von asiatischen Reisegruppen bleibt man verschont, da man schon etwas laufen muss, daher unbedingt Wasser mitnehmen. Und wenn man hat eine Drohne!

Phòng Nha-Ke Bang Nationalpark

Von Hue ging es in die Natur, endlich mal aus der Stadt raus. In diesem Nationalpark gibt es ganz viele Höhlen und sogar die größte Höhle der Welt. Dazu muss man sich aber 2 Jahre zuvor anmelden, eine Woche Zeit haben und 3000€ hinblättern. Ähm ne Danke. Zum Glück gibt es noch ganz viele andere Höhlen. Ein paar richtige Tourihöhlen, die auch echt schön sind aber auch jede Menge nicht überlaufene Höhlen. Auf eigene Faust ist aber nix, die findet man nämlich nicht. Also haben wir eine Tour mit Jungleboss gebucht. War auch nicht billig, 120€ circa für zwei Personen, aber wir wollten noch was abseits des Massentourismus.

Es ging natürlich wieder früh morgens los, nach einer kurzen Einweisung sind wir mit dem coolsten Bus ever in den Dschungel gedüst und von dort dann ab in den Busch. Nach 15 Minuten klettern kamen wir bei der ersten Höhle der Elephant Cave an. Mit Helm und Taschenlampe ging es einmal mittendurch und später wieder zurück. Im Dschungel war es etwas rutschig da es morgens nochmal ordentlich geregten hatte.
Weiter ging es eine weitere Stunde durch den Dschungel, unser Guide Hero legte ein ganz schönes Tempo vor. Fotos machen oder in Ruhe umschauen, Fehlanzeige.

Nachdem wir über ein paar Bäume geklettert sind und durch ein paar Bäche gewatet sind, kamen wir an unserem nächsten Ziel an. Eine hübsche blaue Quelle, hier durften wir Baden, von den Felsen hüpfen und es gab Mittagessen. Leckere Springrolls zum selberrollen.
Weiter ging es durch den Dschungel zu unserem letzten Stop. Wir wollten noch in einer Höhle schwimmen. Doch leider hat uns das Wetter in Laos einen Strich durch die Rechnung gemacht. Durch die starken Regenfälle dort kam das Wasser just in dem Moment bei uns im Dschungel an, als wir Gott sei Dank dem Fluss schon überquert hatten. Da auch das Wasser in der Höhle gestiegen war, war es zu gefährlich und wir haben die Tour früher beendet. Das war zwar schade aber Safety First!

So konnten wir wenigsten unsere Unterkunft auskosten, im Pool planschen und lecker zu Abend essen. Und die Unterkunft war echt top, wir hatten so dreieckige Holzbungalows und oben war eine Schlafkoje, ein bisschen wie Campen mit mehr Luxus. Auch das Personal war supernett, der Pool war schön und das Essen lecker.
Nicht zu vergessen das nachhaltige Konzept und die ganzen Tiere, die immer umherliefen. Mein Highlight neben Hund, Katze, Schwein war ja die Gang bestehend aus Hahn, Ente und Huhn.

Am nächsten Tag haben wir den Nationalpark dann mit dem Roller erkundet und sind einmal den Loop gefahren. Erster Stop botanischer Garten beim Wasserfall, zweiter Stop Paradise Cave. Diese ist etwas touristisch, da wir aber erst gegen 15 Uhr dort waren, war die Höhle fast leer! Und zum Schluss wollten wir noch zur Dark Cave, da kann man Ziplining und so Spaßkram machen, doch leider waren wir zu spät dran. Unbedingt vor 15:30 Uhr kommen! Haben uns dann noch bisschen die Landschaft vom Roller aus angesehen und uns auf die Weiterreise vorbereitet, denn um 21 Uhr ging der Nachtbus nach Ninh Binh.